Andreas Lanz am 24H Rennen am Nürburgring Auf Toyota GT86Andreas Lanz am 24H Rennen am Nürburgring Auf Toyota GT86

Nach den erfolgreich beendeten zwei VLN-Rennen vom 14.04 und 28.04.12 qualifizierten wir uns für das 40. Zurich ADAC 24H Rennen am Nürburgring. Eine kleine Hürde musste noch genommen werden. Und zwar mussten ich noch den Pflichtlehrgang absolvieren und bestehen. Das heisst, am Dienstag den 15. Mai war am Nachmittag der Theorieteil. Anschliessend gab es eine Carfahrt mit einem Instruktor über die Nordschleife mit einigen Halts an speziellen Streckenabschnitten.

Am Mittwoch morgen war dann der 2. Teil des Lehrgangs. Das heisst Fahren mit dem eigenen Auto auf der Nordschleife.
Im ersten Teil mussten wir einige geführte Runden hinter dem Instruktor absolvieren. Nach 2 Stunden kam dann das freie Fahren. Leider goss es beim freien Fahren wie aus Kübeln, so dass ich nach einigen heiklen Situationen und 6 Runden das freie Fahren beendete.
Nach Abschluss dieses Lehrgangs, konnte ich das Zertifikat in Empfang nehmen und war nun endgültig für das 24H Rennen qualifiziert.

Voller Stolz ging es dann zur Einschreibung. Mein Auto wurde angeliefert, abgenommen und erhielt die Startnummer 200. Nach einigen Formellen Angelegenheiten war der Mittwoch auch schon wieder vorbei.
Am Donnerstag Morgen ginges dann an das Trainieren. Wir absolvierten einige Runden und unser Toyota GT86 funktionierte einwandfrei! Ist auch ein Toyota ☺ .
Abends um 19:30 Uhr begann das Quali-Training. Jeder musste 2 gezeitete Runden absolvieren. Nach dem alle meines Teams ihre Pflichtrunden absolvierten, begannen wir das Nachttraining. Ich konnte als erstes in die Dämmerung fahren. Es war sehr gewöhnungsbedürftig. Aber ich konnte mich schon in der 2. Runde einiges an die Dunkelheit gewöhnen. Der Respekt blieb aber gross.

Am Freitag war nochmals ein zwei stündiges Quali-Training angesagt. Anfangs war die Strecke durch einen nächtlichen Regenschauer auch noch nass, doch aufgrund Materialschonung liessen wir dieses Training sowieso aus.

Der Samstag liess dann nicht mehr lange auf sich warten. Um 13:30Uhr wurde Startaufstellung eingenommen. Überwältigt von den vielen Teams und Leuten bereiteten wir uns auf den Start vor. Olivier Burri konnte den Start fahren. Ich war als zweiter Pilot dran.
Olivier machte seine Sache sehr gut und ich konnte unseren GT86 in besten Zustand nach ca. 2:30Std. übernehmen.

Auch ich legte eine Runde nach der anderen zurück. Immer ein Auge nach vorne und eins in den Rückspiegel. Denn die schnellen GT3 Autos waren eine der grössten Herausforderung dieses Rennens. Man musste auf die eigen Linie achten und gleichzeitig immer bereit sein, wenn möglich Platz zu machen.
Einige fuhren mit wenig Rücksicht, so dass es immer wieder zu schweren Unfällen zwischen schnellen und weniger schnellen Teilnehmer gekommen ist.
Das ist leider auch unserem zweiten Auto zum Verhängnis geworden. Er wurde vor dem Streckenabschnitt Breidscheid von einem gelben GT3 angeschupst und flog dann auch ungebremst in die Leitplanke…….. Totalschaden…… ☹ .

Nach knapp 2:30 Std. konnte ich dann den GT86 an Natacha weitergeben.
Sie machte Ihre Arbeit auch fehlerfrei und fuhr in die Dämmerung.

Nach einer harten Nacht ohne Schlaf, vielleicht 1 Std gedöst, konnte ich um ca. 04:30 Uhr wieder von Olivier unseren Toyota entgegen nehmen. Die ersten Runden fuhr ich noch in der Dunkelheit. Doch langsam ging die Sonne auf, und meine Rundenzeiten wurden von Runde zu Runde besser. Doch plötzlich….. kleine Regentropfen auf der Frontscheibe. In der folgenden Runde konnte ich nahe zu gleich schnell fahren wie vorhin. Doch dann in meiner 2. letzten Runde wurden die Tropfen grösser und beim Abschnitt Adenauer Forst verlor ich beim Anbremsen fast die Herrschaft über den GT86, so dass ich die Geschwindigkeit etwas zurück nahm, und mich über Funk erkundigte, wie es beim GP-Kurs aussah. Mit meiner Boxencrew entschieden wir uns, den Boxenstopp eine Runde früher einzuleiten. Natacha übernahm dann den GT86 mit frisch montierten Regenreifen.

Mittlerweilen war es morgen um sieben, und ich entschied mich endlich etwas zu schlafen.
Um 11:00 Uhr wachte ich auf, und war sehr neugierig wies aussieht.
In der Box wurde mir bestätigt, dass wir auf Platz 1 liegen und wir knapp eine Runde Vorsprung auf den 2.platzierten haben.
Ich konnten nochmals für 6 Runden ans Steuer des Toyota GT86 und nochmals die Fahrt in vollen Zügen geniessen. Der Verkehr hat merklich nachgelassen, so dass einige freiere Runden zu fahren waren.
Leider schlug dann die Motoroeltemparatur Alarm, so dass ich etwas Gas zurück nehmen musste.
Nach meinen 6 Runden übergab ich das Steuer wieder an Natacha.
Sie fuhr den letzten Stint.

Nach 24 Stunden und 119 Runden überquerte unser Toyota GT86 den Zielstrich.
In der Klasse erreichten wir den 1. Platz, und im gesamten Platz 78.
Voller Freude und in den Armen liegend genossen wir unseren Erfolg.
Die Erleichterung war allen in unserem Team anzusehen. Nach einer kleinen Champagner Dusche legte sich die erste Aufregung und wir realisierten was wir in den letzten 6 Wochen zusammen geleistet haben.

Nochmals ein grosse Dankeschön an Toyota Schweiz und an das Team von Ring Racing.

Euer
Andreas Lanz

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